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Das Fasziendistorsionsmodell (FDM)

Es ist eine medizinische Sichtweise, welche die Ursachen für körperliche Beschwerden und Funktionseinschränkungen auf eine oder mehrere von sechs typischen Verformungen der menschlichen Faszien, Fasziendistorsionen genannt, zurückführt. Die Erfahrung zeigt, das wenn diese Formveränderungen korrigiert werden, sehr häufig Beschwerden und Bewegungseinschränkungen effektiv, messbar und nachvollziehbar reduziert werden können, auch wenn diese häufig beobachteten Effekte bis heute noch nicht abschließend wissenschaftlich belegt wurden.

Behandlung anhand des Fasziendistorsionsmodells

In der FDM-Diagnostik nimmt die Schmerzgestik des Patienten eine entscheidende Rolle ein. Typaldos hatte die Erfahrung gemacht, durch exakte Beobachtung und Zuhören seiner Patienten die folgenden Behandlungsschritte ableiten zu können. Er erkannte, dass Patienten intuitiv wissen, welches therapeutische Vorgehen für sie wichtig ist. Das heißt, durch eine spezielle Deutung können diese intuitiven Gesten entschlüsselt werden und geben direkte Hinweise auf Faszienverformungen. Der Patient wird demnach aktiv an der Diagnosestellung beteiligt. Eine umfassende Befragung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine klinische Untersuchung ergänzen den FDM-Befund.

Das FDM kann in verschiedenen medizinischen Gebieten angewendet werden. In der Hauptsache kommt es aber bei Beschwerden am Bewegungsapparat, also in der Schmerztherapie innerhalb der Orthopädie und Sportmedizin zur Geltung. Es erweitert dort die diagnostischen Möglichkeiten des Therapeuten.

Die Behandlung von Fasziendistorsionen erfolgt überwiegend manuell. Typaldos setzte dafür spezifische Handgriffe und Manipulationstechniken ein. Diese sind unter dem Begriff Typaldos-Methode bekannt und werden in FDM-Kursen gemäß den Ausbildungsrichtlinien der European FDM Association gelehrt. Ich erlernte diese Methode in den Jahren 2010-2011 bei Christoph Rossmy, der seinerseits noch bei Dr. Typaldos, der leider viel zu früh verstarb, für eine lange Zeit hospitieren durfte. Bei einigen Fasziendistorsionen kommen aber auch Instrumente wie etwa Schröpfköpfe, Nadelreizmatten oder Pömpel zum Einsatz, um die Distorsion beheben zu können. Es wird im FDM eine gezielte Wiederherstellung der veränderten anatomischen Strukturen durch kurze, aber meist mit sehr intensiven Krafteinsätzen verbundene manuelle Manipulationen angestrebt. Dazu wird mit starkem Druck auf bestimmte Punkte oder Bahnen gedrückt. Andere Distorsionen werden mit Zug oder Druck im Bereich von Gelenken manipuliert. Es können aber auch flächige Behandlungen der oberflächlichsten Faszien bestimmte Beschwerden lindern. In einer Sitzung wird stets zwischen Behandlung und erneutem Wiederbefund bzw. Abfragen der Schmerzsymptomatik gewechselt, bis sich eine Verbesserung der selbigen einstellt. Oft ähnelt eine Behandlung einem "Tanz mit dem Patienten".

Diese Behandlungen können durchaus schmerzhaft sein. Der Therapeut wird aber erklären, warum dies unumgänglich ist, den Willen des Patienten aber stets und selbstverständlich respektieren. Er kann auch Pausen einbauen und auch der Einsatz von Eis kann hilfreich sein.

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Wichtiger Hinweis:

Dieser Text dient ausschließlich der allgemeinen Information. Er kann in keinem Fall den persönlichen Kontakt mit einem Therapeuten ersetzen, wenn Sie Beschwerden haben. Er dient auch nicht als Grundlage zur Eigentherapie. Ich rate ausdrücklich davon ab, stehe Ihnen, bei weiteren Fragen aber gerne zu einem persönlichen Gespräch in meiner Praxis zur Verfügung. Ferner weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dieser Therapiemethode um eine Erfahrungsmedizin handelt. Es besteht keine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen. Ein Erfolg der Behandlung kann daher nicht in jedem Fall der Anwendung gewährleistet werden. Im Einzelfall kann eine therapeutische Anwendung auch nicht angezeigt sein, obgleich Anwendungsbeispiele aufgeführt werden.