Behandlung ohne ärztliche Verordnung: Mehr erfahren

Myofascial-Release (Tiefengewebsmassage)

Myofascial Release ist eine körpertherapeutische Einzelbehandlung. Durch genaue Manipulation tief sitzender Bindegewebsverhärtungen und Fehlspannungen im Fasziensystem wird versucht, über dieses ausgleichend auf den Gesamtorganismus einzuwirken und ihm zu Balance und Vitalität zu verhelfen. Mit Myofascial Release werden die dreidimensionalen, unseren Körper durchwebenden Fasziennetzwerksysteme gezielt und differenziert behandelt. Vor allem die Beweglichkeit und Verschiebbarkeit des Bindegewebes soll verbessert werden. Obgleich ein wissenschaftlicher Rückhalt noch fehlt, ist es denkbar, dass Gelenke entlastet, stereotype Bewegungsmuster aufgelöst und bewegungseingeschränkte Gelenke befreit werden können. Des Weiteren kann es zu einer Dämpfung und Reduktion der Schmerzen kommen. Über die direkte Verbindung zum Vegetativen Nervensystem, welche bedingt ist durch eine extrem hohe Anzahl von sensorischen Rezeptoren in den Faszien, erfährt der Patient oft eine Beruhigung bzw. Stressreduktion und positive Einflüsse für Atmung, Schlafqualität und Verdauung. Auch das Körpergefühl bzw. die Selbstwahrnehmung können verbessert werden, was gerade in der Behandlung chronischer Schmerzsyndrome sehr wichtig zu sein scheint, da der Patient oft eine gestörte nervliche Verbindung zwischen Gehirn und Schmerzareal aufweist ("sensomotorische Amnesie"). Ein weiterer Wirkmechanismus scheint über die Einflussnahme auf bestimmte Bindegewebszellen sogenannter Myofibroblasten erklärbar zu sein, welche die Fähigkeit besitzen, sich ähnlich einer Muskelzelle zusammen zu ziehen. Diese Kontraktionen entstehen v.a. unter dem Einfluss bestimmter Stressbotenstoffe. Durch die Therapie soll theoretisch eine Entspannung dieser Zellen und somit der Faszien bezweckt werden.

Behandlung anhand des Myofascial Release

Der Therapeut schaut sich bei der Befundaufnahme den ganzen Körperbau des Patienten an und sucht nach Verdrehungen und Störungen in den Körpersegmenten, sichtbaren Veränderungen und Verkürzungen von Bindegewebszügen. Durch Ertasten bekommt der Faszienbehandler Hinweise auf Problemzonen und Bindegewebsveränderungen innerhalb des Fasziensystems. Spezifisch werden die myofaszialen Problemzonen lokal und systemweit ermittelt. Daraufhin werden gezielt und individuell für die Person Faszienmanipulationen vorgenommen.

Bei der Tiefengewebsmassage benutzt der Faszienbehandler z.B. sein Fingerknöchel oder die Ellbogen, um die verhärteten Gewebe zu erreichen. Ergänzend kommen dehnende Griffe zum Einsatz oder der Therapeut lässt das Gewebe mit sehr sanften Griffen sich Freiwinden (Unwinding), bis es sich gelöst hat. Oft spürt der Therapeut wie die Gewebespannung "schmilzt wie Butter in der heißen Pfanne" (Release).

Logo Myofascial Release

Wichtiger Hinweis:

Dieser Text dient ausschließlich der allgemeinen Information. Er kann in keinem Fall den persönlichen Kontakt mit einem Therapeuten ersetzen, wenn Sie Beschwerden haben. Er dient auch nicht als Grundlage zur Eigentherapie. Ich rate ausdrücklich davon ab, stehe Ihnen, bei weiteren Fragen aber gerne zu einem persönlichen Gespräch in meiner Praxis zur Verfügung. Ferner weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dieser Therapiemethode um eine Erfahrungsmedizin handelt. Es besteht keine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen. Ein Erfolg der Behandlung kann daher nicht in jedem Fall der Anwendung gewährleistet werden. Im Einzelfall kann eine therapeutische Anwendung auch nicht angezeigt sein, obgleich Anwendungsbeispiele aufgeführt werden.